Jan Hus (dt.: Johannes Huß) | |
geboren: | *um 1370(?) in Husinetz (Böhmen (Tschechien)) |
gestorben: | 06. Jul. 1415 (verbrannt) in Konstanz |
Jan Hus war Theologe und der bedeutendste tschechische Reformator.
Die Priesterweihe erhielt er um 1400. Er war Prediger und Lehrer (ab 1409 auch Rektor) an der Universität von Prag und Beichtvater am Hof des böhmischen Königs Wenzel IV.
Hus vertrat das Gedankengut *John Wycliffes, wie: Gewissensautorität, Ablehnung von
weltlichem Kirchenbesitz ... und entwickelte dessen religiöse und soziale Ideen weiter.
Hus machte auch Front gegen die
Ablass- und Kreuzzugs-*Bulle
des damaligen Papstes Alexander V. (Pontifikat: Jun. 1409 - Mai 1410), war Gegner der
*Simonie und setzte sich auch besonders
für die Selbstständigkeit der Tschechen ein.
Zunächst konnte Hus - trotz Predigtverbot und Kirchenbann - unter dem Schutz von König Wenzel IV. - noch etwa bis 1412 seine reformatorische Tätigkeit, entgegen den Anweisungen zunächst von Papst Alexander V. (der 1410 eine Bulle gegen die Anhänger Wycliffes in Böhmen erließ) und danach von Papst Johann XXIII. (Pontifikat: Mai 1410 - Mai 1415), fortsetzen. Aber nach der *Exkommunizierung von Hus durch Johann XXIII. sprach sich die theol. Fakultät von Prag gegen Hus aus und so stellte er sich 1414 dem Konstanzer *Konzil.
Dafür war ihm vom dt. König Siegmund (Sigismund) freies Geleit zugesichert worden. Hus wurde aber dann doch gefangengenommen mit der Begründung, dass er zwar freies Geleit zugesichert bekommen hatte, dies aber nichtig sei, da er seine "ketzerischen" Ansichten nicht zurücknehmen wolle und nun deshalb nicht mehr die weltliche Ordnung für ihn zuständig sei, sondern die kirchliche. Hus wurde daraufhin (trotz des Protestes von König Siegmund) von der Kirche der Prozess gemacht. Hus widerrief seine "ketzerische" Meinung nicht, wurde ohne Geständnis verurteilt und am 06. Jul. 1415 in Konstanz verbrannt.