Soziales  
  'Glaubenssache'

  Sprach-HelferInnen Münster (Mauritz) SHM?
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Inhalte: Arrist Spieß / Tel.: 0251 - 66 55 14 / wis-por@web.de   Katalog: Sprach-Helfer*innen 


Do., 21.01.2016 || Autor: Arrist Spieß

 'Glaubenssache'? 




Einfach nur ein Blatt ...
© wispor.de



Ich 'glaube', dass wir in besonderer Weise auf unsere refugees eingehen müssen.

Belastungen der refugees:
Viele der refugees haben in ihrem früheren Leben schon sehr arge Belastungen gehabt: Krieg, Verfolgung, Hunger, Tod, Vertreibung und natürlich Flucht (z.B. auch vor religiösem Fundamentalismus) ...

Nicht selten dauerten ihre Torturen jahrelang an - siehe Syrien, wo seit 2011 Bürgerkrieg tobt!

Manche mussten mit ihrer ganzen Familie eine wahre Odyssee über sich ergehen lassen, um endlich in einem sicheren Land für sich und ihre Kinder anzukommen.

Unbekannte Freiheiten:
Nun sind sie hier, können die dt. Sprache nicht, stammen in der Regel aus einem gänzlich anderen Kulturkreis, sind ihrer weiteren familiären Bindungen beraubt, sind mittellos und zum Teil traumatisiert. Viele dürften auch von der Vielzahl der Freiheiten, die wir hier in einem säkularisierten Land mittlerweile als selbstverständlich empfinden, geradezu erschlagen sein.
Wir sollten aber nicht vergessen, dass es bei uns Jahrhunderte gedauert hat, um z.B. unseren Kirchen und anderen Obrigkeiten diese (für uns jetzt selbstverständlichen) Freiheitsrechte abzutrotzen!

Erwartungshaltung:
Ich 'glaube' (wenn wir all' dies zusammennehmen) dürfen wir wirklich nicht zuviel von den refugees verlangen. Wir sollten uns stattdessen ganz viele Gedanken machen, wie wir z.B. den Sprachunterricht möglichst interessant und angenehm gestalten können.

Diese Ideen sollten nicht gehortet werden, sondern allen anderen Aktiven in Sachen Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt werden (z.B. auf dieser WebSite!).

'Modell Münster':
Eine Art 'Modell Münster' in Sachen Spracherwerbshilfe - aus der Zivilgesellschaft heraus - wäre für mich eine sehr große Genugtuung!

Dies ist natürlich nur mit einem großen, engagierten, gut zusammenarbeitenden Team zu schaffen und wird zugegebener Maßen auch ein paar Jährchen brauchen.

Aber ich 'glaube' fest daran, es ist ein Ziel, für das es sich sehr lohnt, aktiv zu werden.


'Verbindlichkeit' der Kurse:
*Auf der anderen Seite ist mir aus meinen Erfahrungen aus den Sprachkursen heraus auch klar, dass es zum Näherbringen der dt. Sprache und Kultur auch gehört, dass wir die Kurse 'verbindlicher' für die refugees gestalten sollten.

Soll heißen: Es muss vor allem die Wichtigkeit des Spracherwerbs immer wieder klargemacht werden!
  • Unsere refugees sollten jedesmal ihre Unterschrift leisten, wenn der Unterricht beginnt.
  • Die refugees müssen ihr Arbeitsbuch (Thannhauser ...), einen Block und ein Schreibgerät immer mitbringen.
  • *Wir sollten sie unbedingt alle mit einem Schnellhefter (mit Namensschild) ausrüsten!
    'Lose-Blatt-Sammlungen' bringen gar nichts!
Das hört sich zwar ein wenig 'preußisch' an. Ich halte es aber für notwendig.

Gruß:  Arrist Spieß




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