|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Orth: 'Die Konzentrationslager-SS' |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Klappentext zu diesem Buch heißt es, daß die Politologin, Historikerin und Soziologin
Karin Orth mit ihrer "grundlegenden Arbeit über das Führungspersonal der KZ-Wachmannschaften
eine Forschungslücke geschlossen hat".
Karin Orth geht in ihrem Buch vor allem grundlegenden Fragen zu den Führungskräften der KZ nach. So z. B.: Warum sind sie in den KZ-Dienst gegangen? Welche Voraussetzungen mussten sie mitbringen, um in der Lager-Hierarchie Karriere zu machen? Wie wurden sie von dem von ihnen mitorganisierten Terror und der brutalen Gewalt geformt, verändert? Wie verlief ihr Leben nach dem Ende des 'Dritten Reiches'? Wie äußerten Sie sich als Angeklagte in den NS-Prozessen (etwa den 'Nürnberger Prozessen') zu ihren Verbrechen? Mit diesen Fragestellungen Karin Orths korrespondieren auch folgende Kapitel des Buches: Die Geschichte des KZ-Systems Das Führungspersonal der KZ Wege zur Lager-SS Die 'Dachauer Schule' Das Netzwerk der KZ-SS 'Innere' und 'äußere Front' Kollektive Gewaltausübung Die zweite Kriegshälfte Scheitern Die KZ-SS nach Kriegsende Die FAZ bezeichnete dieses Buch als: "Die erste wissenschaftliche Biografie dieser Gruppe von NS-Tätern.". Das Buch ist trotz des wissenschaftlichen Ansatzes gut lesbar und vermittelt anhand des Verhaltens und der Äußerungen (z. B. bei den Nürnberger Prozessen) der von Karin Orth exemplarisch ausgewählten Führungskräfte der NS-KZ einen wesentlichen Einblick in die Denkweise und das Selbstverständnis dieser Menschen. So leugneten sie u. a. bis zu ihrem Tode jede Schuld an ihrem Verhalten ab. Fazit: Ein wichtiger Beitrag zur NS-Geschichte! Kritik:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weinmann: 'Das nationalsozialistische Lagersystem' |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieses einzigartige Werk enthält neben einigen Erläuterungen hauptsächlich aber eine
Liste aller Haftstätten, Lager etc. (über 6.000), die die Nazis (zw. dem 01. Sep. 1939 und
dem 08. Mai 1945) in ganz Europa unterhielten.
*Für das Studium dieser Listen werden allerdings Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt! Die Begleitexte: xxx sind aber in deutscher Sprache abgefasst. Die Listen enthalten Informationen über die Art des Lagers, der Haftstätte, die Zahl der untergebrachten Häftlinge, die postalische Adresse der Einrichtung und sogar die Namen der Firmen etc., die sich an der Ausbeutung der Gefangenen bereichert haben! Die Liste umfasst (insges. über 6.000 NS-Haftstätten, NS-Lager etc.) in: Algerien Belgien Dänemark Deutschland Estland Frankreich Holland Italien Lettland Litauen Luxemburg Norwegen Polen Rumänien UdSSR Yugoslawien Österreich Tschechoslowakei Fazit: Dieses Nachschlagewerk ist ein 'Muss' für alle, die sich mit dem System der NS-Haftstätten genauer auseinandersetzen wollen. Der Preis von unter 10,00 Euro ist ein unglaublicher Knüller! Typisch 2001 ... Kritik: Eigentlich keine. Die Schrift bei der Listenwiedergabe könnte größer sein, Brillenträger (wie ich) werden es danken!
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Goodrick-Clarke: 'Die okkulten Wurzeln des National-Sozialismus' |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In dem Buch von Goodrick-Clarke: 'Die okkulten Wurzeln des National-Sozialismus' wird akribisch-wissenschaftlich den Theorien
nachgegangen, ob und wie der Nationalsozialismus okkulte Wurzeln hat (schließlich fußt das Buch auf der oxforder Dissertation
Goodrick-Clarkes von 1985).
Dem wissenschaftlichen Anspruch wird das Buch auch durch eine sehr umfangreiche Bibliographie und seinen Anmerkungsapparat mehr als gerecht. Zugegeben, das Buch ist etwas 'zäh' zu lesen. Für diejenigen, die der eigentlichen Fragestellung schnell auf die Spur kommen wollen, empfehlen wir das Kapitel: Nationalsozialismus und Okkultismus ab S. 194! Fazit: Ein Muss für alle, die die Okkult-Theorien für das 3. Reich wirklich überprüfen wollen. Der Preis ist angemessen. Kritik: Eigentlich keine. Nur ein wenig zäh zu lesen.
|