Heute: Jemanden nicht zum Zuge kommen lassen, ihn ablehnen.
Heute noch gebräuchlich in der Redewendung:
"Jemanden abblitzen lassen" =
Ursprung: Militär:
Bei alten Gewehren blitzte manchmal das Pulver nur, es ging aber nicht der Schuss los.
Heute meist in Sinne von: jemand abkanzeln, ihn abweisen gebraucht.
Ursprung: studentische Burschenschaften:
Bei der Mensur (dem studentischen "Zweikampf", bei dem es darum geht, dem
Gegenüber mit Florett oder Säbel ... Wunden im Gesicht zu verabreichen!!!)
wird ein Paukant (einer der Fechter) bei schweren Verletzungen von einem
Sekundanten "abgeführt".
Heute: Es ist eine große Schande.
Ursprung:
Möglicherweise stammt der Ausdruck aber vom niedderdt.: "apenbare Schanne" und
meint eine: offenbare Schande.
Heute: Ein Fahrzeug etc. bewegt sich mit (viel zu?) großer Geschwindigkeit.
Ursprung:
Hier sind wahrscheinlich mehrere Aussprüche (bzw. Teile davon) zusammengewachsen.
Einmal: "affenartige Geschwindigkeit" ... und "... einen Zahn zulegen" ...
Der 1. bedeutet, sich (oder ein Fahrzeug ...) mit großer Geschwindigkeit bewegen; evtl.
sogar nicht mehr recht kontrollierbar.
Dass Affen sich mitunter sehr schnell bewegen können, ist sicherlich klar.
Der 2. ("Einen Zahn zulegen ...") bezieht sich (in diesem Fall ('Affenzahn') wahrscheinlich)
auf alte Fahrzeuge, bei denen noch mit Handgas (einem Hebel zum Einstellen der
Kraftstoffzufuhr, der Geschwindigkeit) gefahren wurde.
*Es gibt noch eine weitere Definition für:
'Einen Zahn zulegen'.
Hierbei waren auch "Zähne" (Zahnkränze ...) im Spiel, bei denen der Hebel einrasten
musste, um die gewünschte Fahrstufe einzustellen.
Vorstellbar ist, dass mit dem 'Affenzahn' dann eine Fahreinstellung gemeint ist, die eine
viel zu hohe Geschwindigkeit bedeutet.
Die Zusammenführung der beiden Redewendungen soll wahrscheinlich besonders (verstärkend) auf
die unabsehbaren Folgen des viel zu schnellen Fahrens hinweisen.
Heute: Jemandem übel nachreden, ihm etwas unterstellen ...
Ursprung:
Im Mittelalter wurde dem Übeltäter, der Übeltäterin als
Zeichen für ein Vergehen ein entsprechendes (zum Vergehen passendes) Objekt
um den Hals gehängt. Der Missetäter wurde dann damit herumgeführt.
Für Diebe gab es deshalb den gestohlenen Gegenstand, für Trinker eine Flasche,
für keifende, ständig zankende Weiber einen Besen, für 'Hurenweiber' Steine mit
einer obszönen Figur darauf ...
Siehe auch:
Olle Kammellen?: Klapperstein.
'Arbeit macht das Leben süß':
Heute:
Ursprung:
Gottlob Wilhelm Burmann (*1737 +1805): "Das Lied 'Arbeit'."
»Arbeit macht das Leben süß,
macht es nur zur Last,
der nur hat Bekümmernis,
der die Arbeit hasst.«
aus: Kleine Lieder für kleine Jünglinge (1777)
Heute: Meist, geistiges Unvermögen präsentieren.
Ursprung:
Früher: eine amtliche Bescheinigung über die materielle Bedürftigkeit einer Person.
'Kein Aufhebens machen ...:
Heute: Die Verantwortung für etwas übernehmen müssen, die Konsequenzen tragen
müssen - mitunter für etwas, für das man gar nicht verantwortlich ist ...
Ursprung:
Schon bei: Hans Sachs dem Meistersinger (*1494 1576) steht, dass es zu seiner
Zeit üblich war, dass mehrere Personen nacheinander dasselbe Bad (Badewasser) nutzten.
Der letzte Badegast hatte es dabei besonders schlecht getroffen - er musste
das schon schmutzige Wasser für sich selbst gebrauchen, es nachher auch noch
ausgießen und das Bad säubern - musste also ganz ordentlich alles
'aus'-baden.
Heute: "Der Beste seiner Gattung ..." .
Beispiele: Ein Ausbund an Schönheit, an Fröhlichkeit ...
Ursprung:
Der Ursprung ist wohl der alte Kaufmannsbrauch, von einer Ware (einem Bündel ...)
das schönste, beste Stück (den Ausbund) oben auf das Bündel, oder Paket zu binden.
Wohl, um die gute Qualität auch der anderen Stücke anzudeuten.
Kaufmännisches:
ein Ausbund sein /
in den Kram passen
Der Begriff: "ausmerzen" existiert seit etwa dem 16. Jh. und bezeichnete
die Auswahl der Schafe, die z. B. zur Zucht nicht mehr taugten.
Da dies meist im März geschah, wurde daraus: "ausmerzen".
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