Panier:
Panier stammt aus dem franz. Wort: banniere = Heerfahne, Banner.
Siehe auch:
Hasenpanier.
Pantalon:
Pantalons waren waden- bzw. knöchellange Hosen. Sie kamen in
der franz. Revolution (~1789) auf.
Der engl. Begriff: "pants" für Hosen stammt daher.
Siehe auch:
Culottes |
Heerpauke |
Pantalon.
Partim:
Partim, mit diesem abgekürzten Ausdruck in der Redensart:
Der Zinsmann gibt 5, 10 etc. Scheffel partim, wird angedeutet, daß er die bestimmte Quantität Getreide mit
1/3 Roggen, 1/3 Hafer u. 1/3 Gerste zinst;
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Pechnase:
Eine Pechnase ist eine Öffnung in den Mauern von Burgen. Dort hindurch wurde
heißes Pech auf angreifende Feinde geschüttet.
Siehe auch zu Burgen:
Bergfried |
Kemenate |
Pechnase.
Pestessig
auch: Räuberessig.
Dieser aromatische Essig wurde in früheren Zeiten (in der Hoffnung, Pestessig sei
wie gewünscht wirksam!) als 'Mittel' gegen ansteckende Krankheiten
(die Pest ...) benutzt.
So wurden auch Krankenzimmer mit dem Pestessig beräuchert.
*Die Abbildung zeigt einen Arzt, der sich (bei seinen Behandlungen) gegen
ansteckende Krankheiten mit einem langen Mantel (aus Wachstuch), einem Hut und einer Gesichtsmaske,
nebst Schutzgläsern für die Augen und (ebenfalls) merkwürdig zu großen Handschuhen
zu schützen versuchte. In der schnabelförmigen Maske wurden Kräuter und
'Pestessig' zur Desinfizierung platziert. Getragen wurde dieser Schutz ab etwa dem 15. Jh.
Zusätzlich hatte der Doktor einen langen Zeigestab. Mit ihm gab er
(etwa durch das Anzeigen von Körperstellen des Patienten)
Anweisungen zur Therapie etc.
Kupferstich von Paulus Fürst? (1656)
Überschrift: 'Der Doctor Schnabel von Rom'
'Der Schnabeldoktor' oder auch 'Dr. Pest'.
Bei Johann G.T. Grässe (*1814) steht die Sage:
'Der Stein bei Rauenstein'
(Königreich Sachsen).
»In der Nähe von Rauenstein steht ein Stein, der zum Andenken an die gräßliche Pest gesetzt ist, welche nach
dem 30jährigen Kriege in jenem Theile des Erzgebirges wüthete. Es war nämlich zu Lengefeld die Pest ausgebrochen
und dermaßen heftig, daß der Ort von der Umgegend völlig abgesperrt ward.
Nun war aber in Reifland ein junger Mann,
der die Enkelin des Pfarrers zu Lengefeld zur Braut hatte. Dieser hatte gehört, man bekomme in Freiberg einen
Pestessig, welchen die dortigen Todtengräber aus Kräutern bereiteten. Er eilte also dorthin, verschaffte sich
eine Flasche davon und schlich sich mit Lebensgefahr durch den Militärcordon, weil er gehört hatte, der Vater
seiner Braut sei an der Pest erkrankt.
Zwar kam er zu spät, allein es gelang ihm doch, diese selbst, ihren
Großvater und viele Andere damit herzustellen, bald verschwand die furchtbare Seuche und nachdem die Sperre
aufgehoben war, beschloß man in Lengefeld und dem nahen Reifland eine Art Wiedersehens- und Auferstehungsfest
auf der Mitte des Weges zwischen beiden Orten zu feiern. Dies that man auch, und jener Stein bewahrt noch heute
das Andenken an jene schauervolle Zeit [...]«
Pfahlbürger
auch: Ausbürger, Schutzbürger.
Die Bezeichnung "Pfahlbürger" existiert seit etwa dem 12. Jh.
Pfahlbürger waren diejenigen Bürger, die nicht innerhalb der Stadtmauern wohnten, sondern
außerhalb, hinter oder auch vor den Pfählen, die das Außenwerk einer Stadt bildeten
(extra palum civitatis).
Mitunter waren diese Höfe etc. auch weiter von der betreffenden Stadt entfernt
erstellt worden und waren ebenfalls zum Schutz mit Pfählen eingefasst.
Die Bewohner der weiter entfernt liegenden Höfe etc. genossen einige der Stadtprivilegien
(Bürgerrecht, Schutz ...), entzogen sich aber weitgehend den Verpflichtungen, die die Bürger
(
Spießbürger) innerhalb der Stadtmauern (und die
in unmittelbarer Nachbarschaft) zu erfüllen hatten.
Die Städte sahen in den Pfahlbürgern aber in aller Regel eine willkommene Möglichkeit, um
ihren Einflussbereich auszuweiten. Während dagegen die Landesherren ihre Rechte bedroht
sahen und (ab etwa dem 13. Jh.) so manche Pfahlbürger-Siedlung per Gesetz verboten.
Die "Pfahlbürger", die in einiger Entfernung zu einer Stadt ihre
Niederlassungen hatten, waren (im Hoch- und Spätmittelalter) oftmals Adelige.
Die Bewohner von Dörfern nannte man damals auch:
Grasbürger oder
Feldbürger.
Heute werden auch die "einfachen" Bewohner von Vorstädten (z. B. in Münster/Westfalen
[Vorort: Wolbeck ...]) "Pfahlbürger" genannt.
Literatur zum Thema:
Viel zum Thema dt. Städte im Mittelalter findet sich in dem sehr guten,
einführenden Buch der Stadthistorikerin Evamaria Engel,
das die mittelalterliche dt. Stadtgeschichte vom 10. Jh. bis zum
15. Jh. beschreibt:
"Die deutsche Stadt im Mittelalter",
(Evamaria Engel),
Patmos-Verlag, Jahr: 200?,
ISBN: 3-491-96135-1
Pfahlzins:
Pfahlzins, eine Art des Zinses von Bauplätzen.
Abgabe an den Guts- od. Schutzherrn , auf dessen Gebiet ein Schutzgenosse wohnt.
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Pfingsten:
Pfingsten (eines der wichtigsten christl. Feste) ist das Fest der Ausschüttung
des Heiligen Geistes (daher auch: adventus spiritus sancti (Ankunft des Heiligen
Geistes)). Gemeint ist damit ursprünglich auch der Auftrag von Jesus Christus
an seine Jünger, der christl. Glauben in die ganze Welt zu tragen.
Das Wort Pfingsten ist abgeleitet von:
griechisch "Pentecoste" = der fünfzigste Tag.
Pfingsten findet 50 Tage nach Ostern statt.
Pfingsten gehört zu den datumsbeweglichen christl. Festen, die alle von Ostern
abhängig liegen (siehe:
Festtage).
Symbole für Pfingsten sind: die Taube, die Pfingstrose ...
Der Pfingstmontag hieß früher auch: "stolzer" oder "hübscher Montag".
Siehe auch:
Advent |
Fronleichnam |
Muttertag |
Ostern |
Pfingsten |
Vatertag.
Pfingsthühner:
Pfingsthühner, Pfingstkäse, Pfingstlämmer, zu Pfingsten zu entrichtende Naturalzinsen des MA.
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Pflugkorn:
Pflugkorn, ein Naturalgetreidezins des MA.
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Pickelhaube:
Zunächst eine beckenförmige Metallhaube (13. Jh).
Ab 1842 wurde die Pickelhaube als Lederhelm mit Metallbeschlag und einer
Metallspitze, bis 1915/1916 auch von den dt. Infanteristen getragen.
Pickelhering:
Der engl. Hanswurst (Theater). Der Pickelhering (Pickelhäring) hatte auch
Chor-Funktionen. Die Figur entstand Anfang des 17. Jh.
Bei Johann Georg Schmidt (*1660) steht:
»[...] Item, wenn ein Qvacksalber an einem Orte sich aufgehalten,
der einen Pickelhering gehabt, welcher auf der Stroh-Fiedel
geschlagen hat, allda werden die Kinder dergleichen nachmachen, und
des Pickelherings Actiones nachäffen, und so fort [...]«
Predigtscheunen:
Alter, scherzhafter Ausdruck für: einfache, schmucklose Klosterkirchen.
Pritsch(en)meister:
Ein Pritschmeister oder auch Pritschenmeister war ein Hof- oder Bühnen-Narr
oder auch ein Conferencier.
Oftmals dichtete er auch, herauskam dabei meist aber nur Gebrauchslyrik.
Er nutzte eine Patsche (Pritsche) als Schlag- und Klapperwerkzeug, auch um
auf sich und seine "Künste" aufmerksam zu machen. Schläge mit der langen
Pritsche machen dabei viel Lärm, verursachen aber kaum Schmerzen.
Protestanten:
Auf dem (2.) Reichstag zu Speyer (1529) reichten: Anhalt, Brandenburg-Ansbach,
Brandenburg-Lüneburg, Hessen, Sachsen und 14 Reichsstädte (u. a.: Konstanz,
Nürnberg, Straßburg und Ulm) eine 'Protestation' gegen das "Wormser Edikt" (die
Ächtung Luthers und die seiner Lehre) ein.
Seitdem werden die Anhänger der evangelischen Kirche auch Protestanten genannt.
1530 stellten sich diese 'Protestierer' auch hinter das 'Augsburger Bekenntnis',
das
Philipp Melanchthon verfasst hatte.
Siehe auch: Biogr.:
Martin Luther
Protze:
Alter Ausdruck für: einen zweiräderigen Vorderwagen von Geschützen.
Puhahn:
Alter Ausdruck für: den 2. Schiffbau-Meister auf einer Werft.
Pullomantie:
Purkrecht:
Purgkrecht, ein Geldzins, im Zusammenhang mit altem Ackerland (MA).
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Purpeln:
Die Kinderkrankheit: Masern.
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